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Weihnachtliche Überraschungen
in Köln
(Pride Christmas 2002)

Nach langer Wartezeit habe ich mich gemeinsam mit Martin auf diesen Montag, den 9.Dezember 2002, gefreut, um mal wieder in Köln zu einem besonderen Weihnachtsmarkt zu gehen. Hierzu hatte ich mir sogar einen Tag Urlaub genommen, um gemütlich und in aller Ruhe das weihnachtliche Köln zu erleben. Als wir beide so gegen 12.30 Uhr in der Innenstadt von Köln ankamen, waren wir schon erstaunt, dass trotz des normalen Arbeitstages so viele Menschen unterwegs sind. Leichtes Gedränge herrschte nicht nur in der Fußgängerzone oder in den Geschäften, sondern es füllte sich auch der weihnachtlich geschmückte Markt zwischen dem Dom und dem Römisch-Germanischen Museum. Trotzdem konnte man in aller Ruhe die wundervollen aufgebauten Holzstände anschauen, wo es u.a. handgefertigte Glaskugeln, Plüschtiere, sowie die besonderen nationalen Köstlichkeiten, die sich in den Weihnachtsmarkt eingegliederten, zu kaufen gab.

Nun, wir beide waren aber nicht nur wegen dieses Weihnachtsmarktes und einigen Weihnachtseinkäufen nach Köln gekommen, denn es gab auch einen ganz besonderen Anlass für Gays, Lesben und deren Freunde, ein X-mas – Special, Pride Christmas 2002. Der Pride Chistmas selber wird schon zum dritten Mal von dem Unternehmen Pride veranstaltet, der die Wirtschaftskraft von Schwulen und Lesben als Konsumenten und auch als Unternehmer sichtbar zu machen versucht. Außerdem unterstützt dieses Unternehmen die verschiedenen Projekte der AIDS-Hilfe, sowie der Deutschen AIDS Stiftung (DAS).
Nach einem kleinen warmen Snack gingen wir dann in Richtung Bühne, die sich in der Mitte des Weihnachtsmarktes befand.
Während dessen traf man auch auf den Nikolaus, der gerade ein paar Kindern einige Geschenke überreichte.

So gegen 16 Uhr haben wir zusammen mit Kerstin, Gudi und vielen anderen vom Fanclub gewartet, als die Veranstaltung mit einer kleinen Änderung begann, denn zur großen Freude kam als erstes Stephan Runge auf die Bühne, weil ein anderer prominenter Gast irgendwie im Weihnachtstrubel noch nicht angekommen war. Neben seinen bekannten Songs wie ,,Ohne Kondome“ erlebten wir alle eine besondere Premiere eines ganz neuen Liedes mit dem Titel: ,,Schlafen“. Dieser Song, der im Original von Rick Astley (,,Sleeping“) stammt, brachte nicht nur eine wärmende Stimmung in das so windig kalte Dezemberwetter, sondern es wird auch gute Chancen haben, in die deutschen Charts des Jahres 2003 zukommen.

Doch es gab im späteren Verlauf dieser Veranstaltung noch eine Überraschung, als Stephan Runge als Boy George kostümiert zusammen mit Coco Camelle wieder auf der Bühne stand. Ich und auch viele andere im Publikum sehr waren verblüfft, wie verwandlungsfähig Stephan Runge in eine Rolle und eine Figur schlüpft, wo so manch einer glaubte, es würde der echte Boy George vor ihm stehen, als er die Superhits von dem originalen Star live nachsang.

Es traten bis spät in den Abend hinein jede Menge Stars aus den Bereichen Fernsehen, Musik und der Politik auf, wie etwa Norbert Blüm, der wirklich so klein und zu vielen Späßen gut aufgelegt war, oder George le Bonsai, der mit frechen lustigen Songs die gesamte Menschenmenge in Gute-Laune-Stimmung brachte.

Aber auch eine besondere Premiere gab es auf der Bühne mitten auf dem Weihnachtsmarkt am Dom. Die erste deutsche schwule Boygroup namens Marilyn’s Boys. Die fünf Jungs hatten sehr gute Livestimmen, die nicht nur mich begeisterten.

Irgendwann erfuhr ich dann, das auch Eloy De Jong schon angekommen war, der, wie schon viele andere Stars im benachbartem V.I.P. – Zelt freiwillig für einen guten Zweck Weihnachtskugeln signierte. Also gingen wir beide schon leicht durchgefroren durch die dicht gedrängte Menschenmenge ins warme Zelt, wo ich schon Jürgen Domian, Stephan Runge und einige Schauspieler der WDR-Serie: ,,Die Anrheiner“ fleißig die blauen Kugeln unterschreiben sah. Aber auch die anderen Stars standen für viele Fragen und Fotos der Presse, sowie für die diversen Fernsehsender, Rede und Antwort.

Stephan hatte mich dann doch noch entdeckt und wir begrüßten uns herzlich, wobei ich schon ein wenig die Befürchtungen bekam, dass ich was von seinen geschminkten Lippen auf meinen Backen abbekommen hätte. Aber das war zum Glück nicht der Fall gewesen. Ich muß schon sagen, man konnte wirklich glauben, dass es Boy George gewesen wäre, der auf einmal direkt vor mir stand.

Irgendwann entdeckte ich Eloy de Jong, der sich vor dem Zelteingang durch die riesige Menschenmenge drängte. Trotz der vielen Leute erkannte er mich wieder und begrüßte uns. Da er noch einen kurzen Bühnenauftritt hatte, kam er später wieder zurück und begann für die wartenden Menschen Weihnachtskugeln zu signieren. Ich freute mich sehr, auch die Gelegenheit zu haben, mich mit ihm nach so langer Zeit kurz zu unterhalten, dabei auch für uns beide zwei Weihnachtskugeln, sowie meine Fotos von ihm persönlich unterschreiben zu lassen.

Bei so vielen bekannten Gesichtern und Gesprächen verging die Zeit auch wieder wie im Fluge. Wir beide mussten so langsam noch die letzten Weihnachtsgeschenke aus Köln mitnehmen.
Uns beiden hat es sehr gut gefallen und eines ist schon jetzt sicher, dass wir bei der nächsten Pride Christmas im Jahre 2003 wieder dabei sein werden.

Ich persönlich möchte einen Dank an jene sagen, die es mir ermöglicht haben, all diese Ereignisse ,,hautnah“ zu erleben.
Es war ein schöner Abschluß eines Jahres, der ganz in den Farben des Regenbogens gestanden hatte.

Jürgen


Fotos (c) Gudi, Jürgen